Lesung und Gespräch mit Manja Präkels
KEINE ABENDKASSE!

Sommer-Veranstaltungsreihe an frischer Luft mit preisgekrönten Schriftsteller*innen zum Thema „Herkunft“. Titel: Zusammenleben: Wurzeln und Wandel. Die Autor*innen dieser Reihe beschäftigen sich mit den Wurzeln der Herkunft sowie mit gesellschaftlichen Umbrüchen.
In Neu Tramm erzählt Manja Präkels zu ihrem Debütroman „Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß“ (Verbrecher Verlag, 2017; Taschenbuch, btb, 2019), vom Aufwachsen in der DDR, den Vorboten der Wende und ihren Folgen. – Moderation: Britta Gansebohm –
Landleben zwischen Lethargie und Lebenslust. Mimi und Oliver sind
Nachbarskinder und Angelfreunde in einer kleinen Stadt an der Havel.
Sie spielen Fußball miteinander, leisten den Pionierschwur und
berauschen sich auf Familienfesten heimlich mit den Schnapskirschen der
Eltern. Mit dem Mauerfall zerbricht auch ihre Freundschaft. Oliver
wird unter dem Kampfnamen Hitler zu einem der Anführer marodierender
Jugendbanden. In Windeseile bringen seine Leute Straßen und Plätze
unter ihre Kontrolle. Dann eskaliert die Situation vollends …
Manja
Präkels erzählt in ihrem Debütroman vom Verschwinden der DDR in einem
brandenburgischen Kleinstadtidyll, dem Auftauchen verloren geglaubter
Gespenster, von Freundschaft und Wut.
Pressestimmen
„Eine
Geschichte aus der brandenburgischen Provinz, mit Horrormomenten, von
den Wendejahren bis in die Jetztzeit. Manja Präkels hat das meiste in
den Neunzigern selbst so erlebt, in Zehdenick im Landkreis Oberhavel,
eine gute Stunde von Berlin entfernt. Im Buch ist es verdichtet und
zugespitzt, aber wahr. Die besonders verstörenden Geschichten habe sie
ausgelassen, sagt die Autorin. Weil ihr dafür die Sprache fehle.“ Anna
Fastabend / Süddeutsche Zeitung
„Das Buch der Stunde“ Nadine Kreuzahler / rbb Inforadio
„Sowieso
findet Präkels für das Leben in der Provinz einfache, treffende Worte.
[…] „Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß“ [entwickelt] einen
beeindruckenden Sog, der einen oft tiefer ins Brandenburg der
Nachwendezeit versetzt, als einem das lieb ist.“
Jens Uthoff / taz
„Manja
Präkels’ Debüt „Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß“ ist ein Roman,
der von der Vergangenheit erzählt. Und dabei in unsere Gegenwart führt.
Denn er zeigt, wie aus Kindern der DDR ganz verschiedene Menschen
wurden.“ Ralf Klausnitzer / der Freitag
„Manja Präkels
Romandebüt über die Kindheit eines Mädchens und ihr Heranwachsen in
einem Brandenburgischen Dorf, das mehr und mehr zu einer Hochburg von
Neonazis wird, zieht tief rein: nicht zuletzt über eine poetische
Sprache, gegen die auch die inhaltliche Härte machtlos ist.“ Lara
Sielmann / Curt Magazin
Über die Autorin:
Manja Präkels,
geboren 1974 in Zehdenick / Mark, lebt als freie Schriftstellerin,
Musikerin und Sängerin der Band „Der Singende Tresen“ in Berlin. Sie
studierte an der Freien Universität Berlin studierte Philosophie und
Soziologie. Im Jahr 2000 führte sie Interviews mit links- und
rechtsradikalen Jugendlichen, aus denen die ZDF-Dokumentation „Die
Zecken von Zehdenick“ entstand. 2001 rief sie das Berliner
Erich-Mühsam-Festival ins Leben und gründete die Band „Der Singende
Tresen“. 2004 erschien ihr erster Gedichtband „Tresenlieder“, 2005 die
erste offizielle CD des „Singenden Tresens“.
Seit 2002 entstanden
mehrere Liedtheater-Programme und Stücke für Kindertheater mit Co-Autor
Markus Liske, mit dem sie seit 2009 auch die „Gedankenmanufaktur WORT
& TON“ betreibt. In gemeinsamer Herausgeberschaft erschienen
seither die Anthologien „Kaltland – Eine Sammlung“ (2011) und „Vorsicht
Volk!“ (2015) sowie das Erich Mühsam-Lesebuch „Das seid ihr Hunde
wert!“ (2014). Zwischen August 2015 und Mai 2016 veröffentlichte
Präkels in „die tageszeitung“ den Fortsetzungsroman „Im Anwohnerpark“.
2017
erschien ihr autobiographisch geprägter Roman „Als ich mit Hitler
Schnapskirschen aß“, der die letzten Jahre der DDR und die
gesellschaftlichen Verwerfungen nach der Wende in einer
brandenburgischen Kleinstadt beschreibt. Für diesen Roman wurde sie 2018
unter anderem mit dem Anna-Seghers-Preis sowie dem Deutschen
Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Im Dezember 2018 stand das Buch auf
Platz 17 der Bestsellerliste „Belletristik Independent“ im Börsenblatt
des deutschen Buchhandels.
Auszeichnungen u.a.
2002 Liedermacherpreis Goldene Hoyschrecke
2005 Alfred-Döblin-Stipendium der Akademie der Künste
2007 Spitzenreiter der Liederbestenliste
2007 Förderpreis Junge Songpoeten
2009 CD des Monats in der Liederbestenliste
2012/13 Aufenthaltsstipendium im Writers House Ventspils, Lettland
2018 Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendium für „Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß“
2018 Anna Seghers-Preis für „Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß“ (zusammen mit Julián Fuks)
2018 Deutscher Jugendliteraturpreis in der Sparte „Jugendbuch“ für „Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß“
2019 einjähriges Stipendium der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa
Veranstaltungsreihe: „Zusammenleben: Wurzeln und Wandel“
Kurze Lesungen mit ausführlichen Gesprächen